Bar im Ballsaal

Re: Bar im Ballsaal

Langsam merkte ich, wie sich die ganze Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Person legte. Langsam folgte ich den Blicken und erkannte dabei Rachel, die mit einem jungen Mann den Saal betrat. Zwar war auch ich begeistert von ihrem Auftreten und von ihrem Aussehen, jedoch verursachte ihre Begleitung einen kurzen Stich in mein Herz. War ja klar, dass so eine hübsche Person hetero war und einen Freund hatte.
Genervt verdrehte ich die Augen und witdmete mich wieder Robin. Ja, es nervte mich. Zwischen uns hätte vielleicht etwas werden können. Aber so schlimm war es nun auch nicht, schließlich kannte ich sie kaum. Wahrscheinlich würden wir trotzdem gute Freunde werden. Es war nur die Art, wie sie mit mir geredet hatte... Eben als wäre sie nicht hetero.
Als sie mich schließlich ansprach, zuckte ich leicht zusammen und drehte mich zu ihr. Schnell tat ich so, als sähe ich sie heute zum ersten Mal. "Oh hey Rachel", lächelte ich ihr zu. "Schön dich zu sehen. Wie gefällt dir der Ball?", wollte ich wissen und musterte sie offensichtlich. "Das Kleid steht dir", merkte ich leise an.
Ihre Frage, wo meine Begleitung sei, ließ mich kurz erfrieren. Schließlich hatte ich die ganze Zeit vor so einer Situatuion Angst. Was, wenn sie etwas zu laut sowas sagte wie Hä, Robin ist doch weiblicher als wir beide zusammen, oder Robin ist doch vom anderem Ufer, und mein Vater etwas davon mitbekommen würde? Gerade öffnete ich meinen Mund, um ihr zu antworten, als Robin das schon für mich übernahm.
"Genau, Robin ist meine Begleitung", bestätigte ich Robin und grinste ihn breit an. Irgendwie wollte ich nicht sofort rein werfen, dass wir nur Freunde waren, vielleicht wusste Rachel nicht, dass er schwul war. Je weniger es wussten, desto unwahrscheinlicher war es, dass unsere Tarnung auffliegen würde. "Und wo ist deine?", fragte ich Rachel, bevor ich einen Glas aus meinem Drink nahm.

Re: Bar im Ballsaal

In der Uni wussten oder vermuteten zumindest fast alle, dass ich schwul war und auf Jungs stand. Freunden konnten wir natürlich zwar erzählen wir wären nur als Freunde auf dem Ball, schließlich stimmte es und wir waren beste Freunde, aber das durfte niemand erfahren, denn vor ihren Eltern war ich ihr fester Freund, damit ich bei ihr wohnen konnte. Was ihre Eltern sagen würden, wenn sie wüssten, das ihre Tochter mit einem jungen schwulen Mann auf dem Ball war und auf dem Ball ging? Ich wollte es mir gar nicht ausmalen. Außerdem stand sie ja schließlich auf Mädchen. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie konnte ja schließlich auch irgendwie nicht alleine gehen. Artemis war wirklich wunderschön und ich fand sie musste auch wegen einem Mädchen oder eher wegen einer jungen Frau wie Rachel jetzt auch nicht nervös sein, auch wenn sie sich jetzt wieder auf mich konzentrierte. "Ich bin ihre Begleitung.", sagte ich dann schnell zu Rachel und lächelte. 

Re: Bar im Ballsaal

Re: Bar im Ballsaal

Lächelnd betrat ich mit Robin den Ballsaal. Auch wenn ich von Außen gelassen aussah, war ich alles andere als das. Meine Familie veranstaltete diesen Ball, mein Vater war sogar hier. Robin und mein Vater hatten sich bereits kennen gelernt - Jedoch war er vor ihnen mein Freund. Zum einen konnte er so bei uns wohnen, zum anderem dachten meine Eltern so nicht, dass ich lesbisch war. Irgendwann wäre ihnen aufgefallen, dass ich nie Jungs mit nach Hause brachte.
Was mich nur beunruhigte, war der Fakt, dass so ziemlich jeder auf der NSU wusste (oder es zumindenst vermutete), dass Robin ebenfalls homosexuell war. Klar, konnte ich vor meinen Mitschülern sagen, wir seien als Freunde hier, was ja auch so war, aber wenn einer dieser Mitschüler meinen Vater fragte, ob er es gut hieß, dass ich mit einem Schwulen auf dem Ball war...
Aber was hatte ich denn für eine andere Wahl? Ich konnte ja schlecht zu einem Ball gehen, den wir veranstalten, und meinen Freund nicht mitnehmen. Also verkrochen wir uns ziemlich schnell an die Bar, an die würde mein Vater so schnell nicht gehen. Lächelnd nahm ich meinen Drink entgegen, und streichte mir durch meine Haare, die ich in einer aufwendigen Hochsteckfrisur hochgesteckt hatte. Mein schwarzes, langes Kleid mit V-Ausschnitt, glitzerte silber, genauso wie meine High Heels. Durch den Strohalm trank ich meinen Drink, während ich meinen Blick durch die Masse schweifen lief. Als ich Rachel sah, fiel mir mein Herz in die Hose. Irgendwie wurde ich immer ziemlich nervös, wenn sie in meiner Nähe war... Schnell witdmete ich mich wieder Robin. Hoffentlich hatte sie mich nicht gesehen.

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