Abteil 1

Abteil 1

von Draco am 15.07.2019 14:27

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Re: Abteil 1

von Royce am 31.08.2019 12:55

Eddie &' Royce

Last time back to hogwarts.

Schon auf dem Bahnsteig war viel losgewesen. Seinen Koffer war Royce zum Glück mittlerweile losgeworden. Von seinen Eltern hatte er sich verabschiedet. Rührselige Verabschiedungen waren nicht sein Ding. Also hatte er sie nur kurz umarmt. Natürlich standen seine Eltern noch am Bahnsteig. Das war seiner Ansicht nach total unnötig, aber seine Mutter wollte es eben so. Während er durch die Gänge des Hogwarts-Expresses lief wurde er hier und da von einem Erstklässler umgerannt. Hatten die denn keinen Respekt mehr vor den ältesten Schülern. Blicke in die Abteile verieten ihm, dass er hätte vielleicht früher herkommen sollen. Aber sein Bett war gemütlich gewesen, das Frühstück mit seinen Eltern und seiner Schwester Charlotte nett gewesen, so war es schwer gewesen allzu früh herzukommen. Nun rächte sich das. Denn die Abteile waren recht voll. 
Schließlich fand er ein Abteil, in dem bereits Eddie saß. Anscheinend hatte er es früh genug hierher geschafft. Eddie kannte er gut. Immerhin teilten sie sich einen Schlafsaal. Mit dem Kerl kam er auch gut klar. Gut seiner Mixtur traute er nicht ganz, aber das war Eddies Angelegenheit nicht seine. 
Er öffnete die Abteiltür. "Hey Eddie, kann ich mich zu dir setzen?"

Re: Abteil 1

von Eddie am 01.09.2019 13:06

Als Eddie auf dem Gleis ankam, waren jediglich ein paar sehr frühe und übertrieben eifrige Erstklässler mit ihren Eltern da, der Zug war noch komplett leer. Er kam jedes Jahr früh her, um sich seine Gesprächspartner aussuchen zu können und um einen Sitzplatz zu ergattern. Seine Mutter begleitete ihn natürlich nicht, das hatte sie noch nie. Er hoffte inständig, dass es ihr gut gehen würde und hatte jedes Mal leichte Schuldgefühle, wenn er sie allein ließ. Allerdings war es sein gutes Recht hierzusein, sein Leben hier zu leben. Sie würde es bis zu den nächsten Ferien schaffen, so wie immer. 
Eddie fuhr sich rasch durch die Haare um den Kopf frei zu kriegen und konzentrierte sich lieber auf die anderen Leute. Die Erstklässler schienen alle gleich zu sein, aufgedreht und nervtötend, und ihre Eltern wirkten ebenfalls wenig interessant.
Statt hier herumzustehen konnte er sich genauso gut schon ein Abteil suchen. Und den schweren Koffer in seiner Hand verstauen. 
Er stellte den Koffer an seinen Platz und suchte sich mit einem Stapel Bücher auf dem einen und mit dem Käfig seiner Kröte auf den anderen Arm ein freies Abteil. Eine leichte Aufgabe in einem leeren Zug. 
Eddie suchte sich eins im hintersten Waggon, da würde es später am ruhigsten werden. Er legte die Bücher und die Kröte neben sich ab und begann die Werke zu sotieren, die Langweiligsten landeten unten, die am Lesenswertesten oben. Offenbar hatte er ziemlich die Zeit vergessen, denn während er gerade grübelte, ob "Wahrsagen, können wahre Seher wirklich sehen?" tatsächlich interessant und fundiert oder nur aus sinnlosem Gebrabbel bestand, als sich die Abteiltür öffnete und der Lärm von draußen sofort das Abteil füllte. Vermutlich fuhr der Zug bald ab und die letzten Schüler drängten sich noch in den Zug. Und einer von ihnen wollte sich zu ihm setzten. An der Tür stand Royce, sie teilten sich einen Schlafsaal und hatten auch fast die gleichen UTZ-Kurse belegt, Royce hatte nur Astronomie ausgelassen. Soweit eigentlich ganz positiv, aber er interessierte sich für Sport. Quidditch war seine große Leidenschaft. Was denn alle daran fanden. Er würde nie verstehen können, was so toll daran war, sich von Klatschern Knochen brechen zu lassen oder einem goldenen Ball hinter her zu jagen. Aber es war nicht seine angelegenheit, solange ihn Royce damit in Ruhe ließ konnte er sich also setzen. 
"Wenn du willst..." und mich nicht mit Sport bedrängst, dann gerne, hätte er am liebsten noch hinzugefügt, aber er beließ es dabei und nickte ihm freundlich zu, machte aber keine Anstalten seine Sachen wegzuräumen, die andere Sitzbank war schließlich noch frei und obwohl es nicht unbedingt so aussah, hatte er seine Sitzbank nach einem Schema strukturiert. Royce konnte sich auch auf der anderen Sitzbank niederlassen. 

Re: Abteil 1

von Royce am 01.09.2019 18:58

Begeistert war Eddie nicht, aber das störte Royce wenig. Wenn er nicht reden wollte, dann würde er das respektieren. Er war durchaus in der Lage sich mit sich selbst zu beschäftigen und ein gutes Buch hatte er auch immer dabei. "Im Endeffekt ist ja im Moment egal welche Intention ich verfolge, denn die Tatsache, dass der Zug voll ist, lässt logisch folgern, dass ich wohl dieses Abteil wählen muss", erwiderte er. Manchmal konnte Royce nicht anders. Besonders einfühlsam war er oft nicht. Dazu war er einfach nicht in der Lage. Er dachte vielmehr logisch, ließ meist seinen Kopf entscheiden. Er setzte sich auf die Bang gegenüber von Eddie - direkt am Fenster. Eine ledernde Umhängetasche legte er neben sich auf dem Sitz. Er war echt nicht der Typ für Rucksäcke. Die waren ihm nicht wirklich elegant genug. Lässig schlug er nun die Beine übereinnader. "Wie waren deine Ferien", versuchte sicht Royce an etwas Smalltalk. Ungewzungen zu reden war leicht für ihn. Die Menschen um ihn herum mochten dies. Er konnte gut auch Ruhe vertragen, aber er hatte schon als Kind erkannt, dass das oft nicht das war was die anderen Personen um ihn herum wollten. Allerdings war Royce auch durchaus gesellschaftsfähig. Es war nie so, dass er sich ausgrenzte.

Re: Abteil 1

von Eddie am 01.09.2019 19:40

"Voll ist immer relativ. Und Ansichtssache." antwortete Eddie neutral, ohne eine Spur Kühlheit. Royces Aussage war genau der Grund, warum es für ihn in Ordnung war, dass er sich zu ihm setzte. Aufgeregte Erstklässler oder wahre Quasselmäuler, denen es an jeglichem Intellekt fehlte, hätte er nicht hier sitzen lassen. Royce war einfach logisch. Und rational. Das errinnerte ihn an sich selbst. Royce war zwar Quidditchspieler, aber intelligent genug, um nach Ravenclaw gekommen zu sein. Intelligenter als andere Ravenclaws. Allerdings abgesehen von seiner Logik vielleicht etwas langweilig und durchschnittlich. Aber nur etwas. 
Oder auch nicht. Smalltalk. Am liebsten hätte Eddie das mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentiert, beherrschte sich aber, ihm war nichts anzumerken. Und andererseits begann jedes tiefsinnigere Gespräch mit ein bisschen Smalltalk. 
Und ein gutes Gespräch hatte Eddie die Ferien über nicht geführt, wie auch, bis auf den kurzen "Ausflug", wenn man es überhaupt so bezeichnen konnte, nach Hogsmeade war er Zuhause geblieben und hatte seine Mutter beruhigt und ihr versucht zu erklären, dass alles gut war. So mehr oder weniger. Fürsorge war auch nicht unbedingt sein Ding. Das alles ging Royce natürlich gar nichts an und Eddie würde es ihm auch nicht auf die Nase binden. "Ganz gut. Ich bin in England geblieben und habe oft gelesen", meinte er locker und  hoffte, dass die Antwort allgemein genug war. Eddie hatte keine Lust, sich groß über seine Ferien zu unterhalten und wollte keine spannende Antwort geben, bei der man viele Nachfragen stellen konnte. Um höflich zu bleiben stellte er noch rasch die Gegenfrage, "Wie waren deine?"  

Re: Abteil 1

von Royce am 04.10.2019 19:59

Royce zog die Augenbrauen hoch. "Sie waren voll, Ed", meinte Royce dann. Er wusste, dass sein Zimmergenosse dies nicht böse meinte. Bei anderen wäre das jetzt sicher rübergekommen, bei Royce eben nicht. Er konnte Eddie mittlerweile ziemlich gut einschätzen. Gemütlich lehnte sich Royce zurück, als der Zug einen Ruck machte und losfuhr. Endlich ging es nach Hogwarts zurück. Royce liebte Hogwarts - eigentlich wie fast jeder. Klar Schule war nicht immer toll, aber im Großen und Ganzen war das schon ok. Er konnte wieder Quidditchspielen, zaubern, seine Freunde sehen - darauf freute er sich.
Royce nickte. "Ich bin mit meinen Eltern und meiner älteren Schwester - sie studiert an der NSU - nach Kanada geflogen. Wir sind dort viel gewandert und haben eine Rundreise gemacht. War echt klasse", meinte Royce. Für andere wäre ein Urlaub am Strand sicher besser gewesen, für ihn nicht. "Hast du weiter an deinem Gebräu gearbeitet?" Anders konnte Royce dies nicht bezeichnen. Er glaubte, dass man dies nicht brauchte, wenn man genug lernte und nicht zu faul war. Aber er wusste, dass Eddie eben Interesse daran hatte.

Re: Abteil 1

von Eddie am 07.10.2019 17:00

Das Grundprinzip von Ferien bestand darin, sich auszuruhen und in den eigenen Gedanken wenigstens für einen Augenblick Ruhe zu finden. Dass man diese Zeit dann nutzte, um jeden freien Moment auszunutzen war zwar verständlich, aber nicht gerade schlau, wenn der eigentliche Zweck ein anderer war. Allerdings gab es ja noch mehrere Gründe für lange Ferien, in Muggelbüchern hieß immer so schön, Zeit mit der Familie zu verbringen und Sonne aufzutanken. Die Verfasser mussten ein nicht beneidenswertes, langweiliges Leben führen. Wobei beneidenswert auch ein dehnbarer Begriff war. Eddie verlor sich in seinen Grübeleien, hörte Royce aber weiterhin zu, vielleicht nicht hunderprozentig aufmerksam, schließlich benutzte er gleichzeitig einen anderen Teil seines Gehirns nachzudenken, aber seine Worte kamen trotzdem bei dem Ravenclaw an. Das Wort geflogen machte ihn sehr neugierig. Er war noch nie geflogen. Zumindest nicht in den weißen Vögeln der Muggel, die Royce hier wahrscheinlich meinte. Apparieren über Kontinente hinweg war unmöglich, deswegen gab es immer öfter auch Zauberer, die sich der mordernen Technicken der Muggel bedienten, was lange Strecken anging. Mit einem Besen über Kilometer Wasser zu fliegen und nicht ausruhen zu können stellte er sich auch nicht weiter verlockend vor. Eddie wollte ihn gerade nach dem Flugvogel fragen, als Royce überraschend das Thema wechselte. Ein Thema, das seine volle Aufmerksamkeit verlangte. Er mochte den Begriff Gebräu nicht. Es klang abwertend und würdigte seine Arbeit nicht. Seine Einnahmen ließ er zum Teil seiner Mutter zu kommen, den Rest sparte er. Für seine eigenen Zwecke. In dem Sinne benötigte Eddie es schon. Die Herausforderung brauchte er auch, nur die tatsächliche Wirkung war für ihn persönlich nicht wichtig, er war begabt, begabter als sonst jemand und sein Zeugnis bestand ohne Ausnahme nur aus Ohnegleichen. Weil er gut genug dafür war. "Ich habe mir Aschenwindereier angesehen." 
 

Re: Abteil 1

von Royce am 11.10.2019 16:53

Wirklich aufmerksam schien Eddie nicht zu sein. Eigentlich hätte sich Royce das ja denken können. Mittlerweile schaute er Royce aus dem Fenster. die Welt rauschte an ihm vorbei. Die letzte Fahrt nach den Sommerferien nach Hogwarts. Er wollte kein Professor werden, also würde er auch nie wieder in Hogwarts wohnen. Hausmeister kam erst recht nicht in betracht. Richtig wusste er auch gar nicht was er wollte. Ihm fiel das nicht wirklich leicht. Er konnte viele Dinge gut ... doch was war seine Begabung? Seine Leidenschaft? Schwer zu sagen.
"Wofür? Ist das in deinem Zaubertrank drin?" Royce wurde das Zeug niemals trinken und er verabscheute sogar die Leute die es taten. Sollten sie doch eher lernen. Nein sie waren lieber faul und gaben ihr Geld aus. Außerdem war es ja noch gar nicht bewiesen, dass das Gebräu auch wirklich half. Solange er keinen Beweis kam, glaubte Royce auch nicht daran.

Re: Abteil 1

von Eddie am 13.10.2019 12:38

Es war eine Fangfrage. Royce hatte das vermutlich nicht weiter beabsichtigt, aber Eddie hatte eine kleine Debatte mit sich selbst. Aschenwindereier waren keine Zutat, die echten hätte er niemals so leichtfertig preisgegeben, aber jede Verneinung schließt immerhin auch eine weitere Sache aus. Eddie wollte nicht riskieren, dass Royce sich sein Rezept zusammenreimen konnte, er hatte einen gewissen Intellekt, den er nicht außer Acht lassen sollte. Deswegen entschied er sich schlussendlich einfach zu einer schwammigen Antwort, da konnte Royce hineininterpretieren, was er wollte. "Ich finde deren Wirkung sehr interessant. Ein Mittel, um starke Gefühle freizusetzten, ist in vielen Zaubertränken enthalten. Je nachdem, was sie bewirken sollen, natürlich." 
Für Eddie war das Thema damit beendet, um Royce an einer Antwort oder eigentlich eher an weiteren Fragen zu hindern, stellte Eddie seinerseits eine Frage, es interessierte ihn ehrlich, ob Royce nun wirklich mit den Flugvogeln der Muggel nach Kanada gekommen war und wie sich das angefühlt hatte. "Du sagtest vorhin, du seiest mit deiner Familie nach Kanada geflogen. Meinst du damit, dass du mit diesen weißen Dingern der Muggel wirklich geflogen bist?" Es ärgerte ihn, dass er den genauen Begriff vergessen hatte. Sie hatten einen Namen, das wusste er. Und er wohnte in einem Muggeldorf, er hatte sogar mal eines dieser Flugtiere mit Aquarellfarben gemalt. Es hatte am Ende hübscher ausgesehen, als das Originalexemplar, deswegen betrachtete er das Bild als nicht gut gelungen. Vielleicht sollte er es nochmal versuchen. 

Re: Abteil 1

von Eddie am 23.10.2019 20:17

Royce erzählte noch eine Weile von seinem Flug, der weiße Vogel hieß Flugzeug, Eddie war der Name wieder eingefallen, und von seinen Erfahrungen in Kanada. Der Ravenclaw lauschte seinem Mitschüler, einerseits interessierte es ihn tatsächlich, andererseits könnte er sich allerdings auch mit seinem Stapel Bücher befassen. Wenn er hätte wählen können, hätte er sich für die bücher entschieden. Eddie wollte ein wenig denken. Ohne lästige Störungen. Wie minderbemittelte Hogwartsschüler. Nicht, dass das auf Royce tatsächlich zutraf, aber ein wenig Ruhe hätte er wirklich gerne. Und nebenbei konnte er gedanklich über einen Autor herziehen, der sein Thema nur sehr einseitig oder vollkommen unvollständig rübergebracht war. Nur weil er emotional zu sehr involviert war und sich keine objektive Meinung mehr bilden konnte. Engstirnige und idiotische Menschen. 
Trotz allem hörte Eddie aufmerksam zu und versuchte sich dabei einen Flug vorzustellen. Ob es sich wie ein Besenritt anfühlte? Vielleicht hätte er doch Muggelkunde wählen sollen... 

Nach ein paar Stunden und vielen Gesprächen und Büchern später ertönte endlich das Pfeifen des Zuges. Sie waren in Hogwarts. Wieder Zuhause. Eddie verabschiedete sich rasch von Royce, er wüde ihn später sowieso im Schlafsaal wieder sehen, und machte sich auf den Weg zu den Kutschen.

Beendet