Abteil 2

Abteil 2

- - -

Re: Abteil 2

Wer: Fynn und Tulip
Wann: 01.09.1996

Ich erklomm die Stufen des Hogwartsexpresses. Kurz drehte ich mich nochmal um. Ich winkte meinen Eltern und meiner kleinen Schwester Marlene. Sie hatte so sehr auf den Hogwartsbrief gewartet, war sie doch jetzt 11 Jahre alt. Der Brief kam jedoch nie. Gedacht hatte ich es mir schon. Marly waren nie komische Dinge passiert wie mir damals. Meine jüngere Schwester beachtete mich gar nicht. Stur schaute sie weg. Meine Mum und mein Dad hingegen lächelten mich an. "Pass auf dich auf, Honey", hörte ich meinen Dad sagen. Ich nickte nur und schluckte die Tränen weg. Obwohl ich mich auf Hogwarts freute, war ich auch wehmütig. Meine Familie sah ich jetzt eine Weile nicht mehr. Ich hatte keine Geschwister, keine Cousine, keine Cousinen oder andere Verwandte auf Hogwarts. In meiner Familie war ich die einzige Hexe. Doch zum Glück hatte ich Freunde, die mich auffangen würden. 

"Bis bald. Ich schreibe auch", sagte ich noch. Dann erklomm ich die letzte Stufe. Sofort spürte ich den bekannten Teppich des Hogwartsexpress unter meinen Schuhen. Er ließ meine Füße leicht einsinken. Ein paar aufgeregte Erstklässler schauten aus den Abteilen heraus. Freundlich lächelte ich sie an. Einige erkannten, dass ich Vertrauensschülerin war und zeigten auf mich. Wahrscheinlich waren sie überrascht, dass ich schon in der 5. Klasse war. Groß war ich nämlich nicht.

Ich lief an den Abteilen entlang bis ich ein eigenes fand. Es ging zum Bahnsteig hinaus, sodass ich das Fenster öffnete. Ich winkte meinen Eltern. Sie waren immer noch da. Ich wusste, dass sie solange bleiben würden bis der Zug abfuhr. Der Zug begann zu pfeifen. Bald würde es endlich zurück nach Hogwarts gehen. Auf dem Bahnsteig erkannte ich Fynn. "Fynn", rief ich. Ich wedelte mit meiner Hand hin und her. 

Re: Abteil 2

Re: Abteil 2

Aufgeregt sah ich noch aus dem Fenster. Ich konnte es kaum noch erwarten nach Hogwarts zu kommen. Hogwarts war mein zweites zu Hause. Immer wieder kehrte ich gerne dahin. Zudem war ich jetzt noch Vertrauensschüler. Ich war wahnsinnig stolz. Fast so stolz wie Mum und Dad. Sie standen immer noch am Bahnsteig. Meine Kleine Schwester zog immer noch eine Schnute. Fynn war mittlerweile aus meinem Blickfeld verschwunden. Anscheinend war er jetzt auch in den Zug eingestiegen. 

Neben mir auf dem Sitz räkelte sich Foxy. Automatisch streckte ich meine Hand auf und kraulte ihn hinter den Ohren. Foxy spitzte die Öhrchen und schon tauchte Fynn auf. Foxy hatte ihn wohl gehört. "Ja klar. Setz dich", meinte ich. Fynn war älter als ich. Trotzdem waren wir Freunde. Manchmal half er mir auch bei Hausaufgaben. "Wie waren deine Ferien", platzte es mir heraus, bevor er sich gesetzt hatte.

Re: Abteil 2

Ich schluckte kurz, wagte einen letzten Blick auf das nächste Abteil zu Susann, ehe ich mich setzte und mit einem freundlichen  Lächeln zu Tulip sah:"Ganz gut, muss sagen ist gut dass die Schule wieder losgeht...ich brauch mal wieder was für den Kopf ", meinte ich selbstlachend und blickte zu Foxy. Natürlich kannte ich den roten Fellknäuel. Wir kannten alle d Tiere der anderen im Haus. 
"Wie waren deine Ferien ?".

Re: Abteil 2

"Ehrlich gesagt hätte ich es noch etwas zu Hause aushalten können. Es ist aber auch schön wieder zurückzufahren. Marlene war in letzter Zeit echt fies zu mir. Sie hat kaum mit mir geredet. Sie hat keinen Brief bekommen und irgendwie lässt sie das an mir aus." Also war es doch gut, dass wir uns eine Weile nicht sahen. Hoffentlich gefällt es ihr auf der neuen Schule, sodass sie Hogwarts doch nicht vermisst.

Foxy hob kurz den Kopf. Doch schnell erkannte er Fynn. Mit einem Buckel richtete er sich auf, sprang von der Bank und rieb sich an Fynns Bein. "Da hat dich wohl einer vermisst." Ich lächelte etwas. "Die waren gut. Wir waren in Frankreich. Meine Eltern haben dort ein kleines Ferienhaus gemietet. Wirklich schön. Zu Hause war es auch ok, bis dann die Einkaufsliste von Hogwarts kam und Marly keinen bekommen hatte. Wie war es bei dir?"

Re: Abteil 2

Re: Abteil 2

"Ich verstehe Marly ja auch. Ich habe echt versucht mit ihr darüber zu reden. Sie hat mich aber nicht an sich herangelassen. Dabei mochte sie mich doch sonst so sehr", meinte ich unsicher. Ich hatte Selbstzweifel, dass sie mich nicht mehr mochte. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann wusste ich, dass dies nicht stimmte. In solchen Situationen war man aber manchmal nicht ganz ehrlich. Als er seine Ideen vorschlug, kicherte ich. "Sie ist 11 und wird im Dezember 12. Ich glaube, da will sie nicht mehr mit ihrer Schwester Hexe spielen. Das ist doch voll uncool, Fynni." Ich kicherte immer noch. 

Foxy schleimte immer noch bei Fynn. "Mit mir kamst du doch auch klar, obwohl ich jünger bin. Ich war in deinen Augen doch sicher auch erst ein kleiner Zwerg." Ich kanne Fynn mittlerweile länger. Als ich in der ersten Klasse war, fand ich den Drittklässler schon verdammt cool. Ich hatte es dann auch geschafft, dass er mich beachtete. Obwohl es sicherlich auch schwer war mich zu ignorieren. "Ja sie heißt Marlene, aber ich nenen sie immer Marly. Es war auch echt toll. Wir waren auch auf einem Weinberg, dass war cool, aber Wein trinken durfte ich nicht." Mum meinte eh, dass es mir nicht schmecken würde. "Kanu fahren? Wie cool. Das hört sich spannend an." Ich hatte das noch nie ausprobiert, aber das klang cool. Die Stimmung kippte schnell. "Oh Fynn. Das tut mir leid." Ich streckte meine Hand aus und berührte ihn leicht am Arm. "Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst."

Hogwarts! "Ich mich auch. Endlich wieder durch die Gänge schleichen und ich bin jetzt Vertrauensschülerin. Ist das nicht cool." Ich hatte mich riesig gefreut, als der Brief kam.

Re: Abteil 2

Re: Abteil 2

"Aber ich hätte ihn trotzdem gerne mal probiert. Doch meine Eltern sind total hart geblieben." Selbst schmollen hatte nicht mehr geholfen und das half bei meinem Daddy oft genug. 

"Ich hoffe die haben heute Schokoladen Pudding. Auf das Essen freue ich mich auch. Ein ordentliches Quidditchspiel geht immer. Außerdem müssen wir den Pokal holen. Das müsste doch ganz leicht gehen", meinte ich zuversichtlich. Ich hoffte, dass ich auch dieses Jahr in die Mannschaft kommen würde. Ich wollte mit all meinen Kameraden wieder spielen.

Ich musste lachen. "Die anderen Häuser müssen sich vor uns in Acht nehmen." Jetzt war es draußen schon dunkel. "Ich glaube wir müssten gleich da sein."