Am Buffet - 1

Am Buffet - 1

Re: Am Buffet - 1

Die Monate zogen ins Land. Auch sie hatte eine Einladung zum Benefizball bekommen. Sie war darüber zunächst überrascht gewesen. Ihre Familie war nicht sonderlich berühmt, sondern einfach normal und sie arbeitete auch nicht an der Universität. Allerdings schienen ihr Studium an der Universität und ihr Heilauftrag in Hogwarts auszureichen. Zunächst hatte sie überlegt nicht hinzugehen. Sie hatte keine Begleitung. Vor kurzem hatte sie sich erst getrennt. Vince, ihr 11-jähriger Sohn, hatte es geschafft ihren Partner zu vergraulen. Mal wieder. Und war es nicht Vince, dann Viola. Sie hätte beinahe geseufzt, doch sie verkniff es sich. Jetzt war nicht die Zeit dafür sich Gedanken zu machen. Ihre Kinder schließen heute bei ihren Eltern und sie wollte einfach den Kopf frei bekommen. 
Als sie das Foyer betrat hörte sie schon die Musik. Im Foyer sah man einige Grüppchen. Doch von diesen kannte Emmeline nun keine, daher ging sie in den Ballsaal. Sie kam sich etwas verloren vor, da er einfach groß und gefüllt war. Bevor sie allerdings dumm rumstand, ging sie zum Buffet. Es gab eine riesige Auswahl an verschiedenen Leckerbissen. Die Mulcibers und der Vorstand der Newt Scamander Universität hatten keine Kosten gescheut. Obwohl sie gar nicht so großen Appetit hatte, nahm sie sich einen Teller, ging die Tischreihen entlang und nahm sich hier und da etwas hinunter. 
Ohne hinzusehen lief sie dann gegegen einen Mann. "Oh Verzeihung", sagte sie und lächelte den Mann an. Dieser drehte sich um und blickte zu Emmeline. Ein seltsames vertrauetes Gefühl stieg auf. 

Re: Am Buffet - 1

Der Frühling war vielleicht bereits da aber noch ließ der Sommer noch auf sich warten. Matthew genoss die Zeit die er in seiner kleinen Wohnung in Oldhams Hollow verbrachte und noch mehr freute er sich schon die lauen Sommernächte wieder auf seiner Dachterasse am Flussufer zu verbringen. Ein gutes Glas Wein hatte er immer gerne mit seiner Freundin Flora getrunken aber in letzter Zeit lief es einfach nicht mehr so gut wie früher einmal. Seit Matthew die zusätzliche Dozentenstelle in Hogwarts angenommen hatte, verbrachte er viel Zeit auf Reisen, in Hogwarts und wie auch davor schon in der NSU. Flora dagegen hatte sich dazu entschlossen sich weiter zu bilden, weshalb sie sich neben ihrer Arbeit kaum noch zu sehen bekamen. Matthew wusste, dass es so nicht ewig weiter gehen konnte aber Flora war die Frau gewesen die ihm durch die schlimme Zeit nach seinem Unfall geholfen hatte und dafür würde er ihr ewig dankbar sein. Aber war es tatsächlich die Liebe die sie zusammenhielt oder doch nur die Dankbarkeit und das Pflichgefühl?
Matthew hatte wie alle anderen Dozenten schon vor Wochen von dem Ball gewusst. Am liebsten wäre er aber einfach nicht hingegangen wo Flora ihn wie so oft nicht begleitete. Leider war das keine Option für ihn, da er dort als Teil des Lehrkörpers anwesend sein musste. So stand er nun in der Eingangshalle vor einer Glasscheibe in der er sich etwas spiegelte und richtete noch einmal seinen Schlips. Er sah gut aus und er wusste, dass er vor allem bei einigen Studentinnen für so einige Blicke sorgte aber heute in diesem Aufzug wahrscheinlich erst recht. So wirklich beabsichtigte er es nicht aber vermeiden konnte er es auch nicht. Mehr oder weniger zufrieden seufzte er und fuhr sich noch einmal durch die Haare und den Drei-Tage-Bart, ehe er sich auf den Weg in den Ballsaal machte. Es war die große Halle der Univerität in der verschiedene Veranstaltungen stattfanden. Heute jedoch war alles in den Farben der Universität geschmückt worden und überall konnte man das Wappen der Familie Mulciber sehen. So wirklich konnte er mit der Familie und noch viel weniger mit dem Smalltalk der an so einem Abend angebracht war nicht anfangen. Ein Grund mehr sich am Buffet nach einem Drink umzuschauen. Gedankenverloren musterte er das Angebot, während der Barkeeper an der Bar nebenan seinen Drink vorbereitete. Gerade meldete sich der Barkeeper erneut als ihn jemand schon von hinten anrempelte. Sofort drehte Matthew sich um und sah ihn die Augen einer wunderschönen Frau. Sie trug ein in seinen Augen unglaublich schönes Kleid doch in diesem Moment wirkte zunächst erst das Gesamtbild. Sie war eine natürliche Schönheit und doch waren es ihre Augen die ihn fesselten. „Ich...äh...alles in Ordnung? Haben sie sich...verletzt?" stotterte er vor sich hin, während er sich der Frau seltsam vertraut fühlte.

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Emmeline betrachtete den Mann nun etwas genauer. Von Anhieb an kam er ihr sympathisch vor. Auch ein Gefühl des Wiedererkennens war da, doch sie konnte dies nicht zuordnen. Obwohl sie ihn angerempelt hatte, erkundigte er sich sofort nach ihrem Befinden. Ziemlich nett. Sie kächelte, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihm in die Augen. "Alles in Ordnung. Danke. Verletzt bin ich zum Glück nicht. Sie hoffentlich auch nicht? Immerhin habe ich sie wie ein Elefant im Prozellanladen umgerannt." Immer noch lächelte sie etwas unsicher. Sie wusste nicht, warum sie diese seltsamen Gefühle hatte. Sie merkte, dass sie ihn gerne etwas näher kennenlernen wollte. Doch das war nicht immer so leicht. Mit zwei Kindern. Damit kam nicht jeder klar. Dabei war sich Emmeline sicher, wäre er damals nicht gestorben, wäre sie nicht allein. Dann hätten ihre zwei Kleinen einen Vater. Doch so musste sie das alles selbst bewältigen. Leicht war dies nicht.
"Wollen sie mir beim Essen vielleicht etwas Gesellschaft leisten", fragte sie ihn daher direkt heraus. Sie strich sich dabei wieder eine nervende Strähne aus dem Gesicht. Ihr Teller war mittlerweile mit ein paar Kleinigkeiten gefüllt und überhäufen wollte sie ihn auch nicht. Am liebsten wollte sie sich jetzt einen Tisch suchen, doch in Begleitung war dies sicherlich schöner?

Re: Am Buffet - 1

Es war nicht nur das Aussehen, dass Matthew beinahe die Sprache verschlug sondern vor allem ihre Ausstrahlung. Sie wirkte so - besonders und vom ersten Moment an hatte er das Gefühl als würden sie sich schon seit langer Zeit kennen. Matthew kannte dieses Gefühl und auch wie trügerisch es sein konnte, wenn man darüber nachdachte ob oder ob nicht, man jemand aus einem vergangenen Leben kannte. 
Ihr Lächeln war ansteckend und so konnte er es auch nicht länger zurück halten. Erst jetzt fiel ihm das Kleid auf das sie trug und ob er wollte oder nicht, er musste einen Moment seinen Blick über die beinahe durchsichtige Spitze das Kleid hinab gleiten lassen. Es zog ihn regelrecht in seinen Bann, ehe er sich wieder zu konzentrieren versuchte. 
Kurz räusperte er sich bevor er seine Stimme wieder fand. "Bei mir ist alles in Ordnung. Ich würde ihnen gerne Gesellschaft leisten" stimmte er ihr zu und griff schon nach seinem Glas. "Ich bin übrigens Max. Max Carlyle und sie sind...?". Er streckte ihr die Hand zur Begrüßung entgegen und musste wieder etwas grübeln, da er sich sicher war sie schon mal irgendwo gesehen zu haben. Sich an etwas zu erinnern war wirklich nicht Matthews größte Stärke wenn man bedachte, dass er sich an sein halbes Leben nicht erinnern konnte. Auf der anderen Seite viel es ihm sehr leicht sich an die Dinge zu erinnern die er seit seinem Unfall erlebt oder die Menschen die er seither getroffen hatte. 

Re: Am Buffet - 1

In ihrem Bauch rumorte es, aber nicht auf eine unangenehme Weise. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Sie kannte diesen Mann doch gar nicht. Sie umklammerte ihren Teller etwas fester. "Freut mich sehr Max." Sie löste eine Hand vom Teller und umfasste seine Hand. Sie bekam einen Stromstoß, sodass sie ihre Hand wieder wegzog. "Mein Name ist Emmeline Molesley." Sie lächelte und kam sich irgendwie dämlich vor. 
"Wollen wir uns an den Tisch dort setzen." Mit der freien Hand zeigte sie auf eine gemütliche Sitzecke. Als er nickte, ging sie voraus. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken, sie wusste selber nicht, wie sie diesen wahrnehmen konnte. Emmeline warf einen Blick über ihre Schulter. "Arbeiten sie hier an der Universität oder wie sind die auf dem Ball gelandet?" Das er kein Student mehr war, dass sah man. Sie betrachtete ihn nochmal kurz. In seinem Anzug sah er gut aus - attraktiv. Unwillkürlich blickte sie an sich hinunter, dabei wusste sie, dass sie durchaus keine schlechte Figur machte.

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Matthew merkte, dass etwas anders war. Es war der Blick der in ihren Augen lag, die Art wie sie sich die Muskeln anspannten während sie den Teller umklammerte. Auch ihm ging es nicht anders, doch er konnte sich nicht erklären was es war, besonders als er einen kleinen Stoß bekam, als ihre Hände sich berührten. Er versuchte sich einzureden, dass er sich das alles nur einbildete und wischte die Gedanken so gut es ging beiseite. So setzte er sein charmantes Lächeln auf und folgte ihr kurz darauf an den Tisch der kleinen Sitzecke. Als Emmeline vor ihm her lief, konnte er nicht anders als ihre zarte und doch sehr weibliche Figur in dem edlen Kleid zu bewundern. Es stand ihr wirklich gut und unterstrich in seinen Augen die Farbe ihrer Haare, ihrer Augen und vor allem ihrer Haut. "Ich bin hier Dozent für Verwandlung und Unterrichte seit kurzem auch teilweise in Hogwarts" erklärte er als sie ihn in seinen Gedanken unterbrach. "Also ist das hier mehr oder weniger eine Pflichtveranstaltung für mich. Und sie? Was führt sie allein hier her?" fragte er deutlich neugierig. Er nahm an, dass sie alleine hier war, da sie ihm vorgeschlagen hatte ihm Gesellschaft zu leisten. Wieso eine so schöne Frau allerdings keine Begleitung hatte wunderte ihn. So setzte er sich auf einen der weiß gepolsterten Stühle an einen geschmückten Tisch und stellte sein Glas ab. 

Re: Am Buffet - 1

"In Hogwarts?" Sie hatte ihn da noch nicht gesehen. Gut sie war meistens im Krankenflügel, doch auch beim Essen, war er ihr nicht aufgefallen. Vielleicht verbrachte er wirklich nur wenig Zeit in Hogwarts. "Ich arbeite ebenfalls in Hogwarts. Ich bin eine der Heilerinnen dort. Studiert habe ich an dieser Uni. Wahrscheinlich habe ich deswegen die Einladung bekommen." Mittlerweile saßen die beiden an einem kleinen Tisch etwas abseits von der Menge, sodass man sich gut verstehen konnte. "Für mich ist es also eine freiwillige Angelegenheit hier. Und es ist mal eine nette Abwechslung." Normalerweise hätte sie den Abend mit ihren Kindern vebracht und sie dann zu Bett gebracht, aber das musste ja nicht jeden Tag sein. 
Sie sah auf ihren Teller hinab und dann auf den von Max. "Einen guten Appetit!" Während sie die Leckereien verputzten, schwiegen sie zunächst. Doch dann durchbrach Emmeline die Stille. "Wie lange genau arbeiten sie in Hogwarts? Unterstützen sie Professor McGonagall?" Sie zeigte durchaus Interesse an dem neuen Kollegen. Meist landete irgendwann jeder mal bei ihr. Es war gut zu wissen, wen man vor sich hatte. 

Re: Am Buffet - 1

Während sie so an dem kleinen hübschen Tisch in der Ecke saßen, ließ Matthew seinen Blick durch die Menge schweifen. Er musterte die vielen Menschen in Anzügen und Abendkleidern und fragte sich, wer wohl aus welchen Gründen hier heute Abend erschienen war. Auch wenn er sich auf die anderen versuchte zu konzentrieren, viel sein Blick immer wieder auf Emmeline neben sich. Sie war so unfassbar hübsch und er fühlte sich ihr vom ersten Moment so viel näher als den meisten anderen Menschen die er seit seinem Unfall kennengelernt hatte. Er nickte nur kauend als sie ihn nochmal nach Hogwarts fragte und nach weiteren Minuten hakte sie erneut nach. "Ja, ich bin auch erst seit kurzem dort und bin nur ganz selten da. Ich unterstütze sie in den Vorlesungen zu Metamorphmagie und Animagie" erklärte Matthew ruhig. Er überlegte ob er jemals lang genug in Hogwarts gewesen war um sonstige Angestellte kennen zu lernen oder gar jemals seit seiner Schulkarriere den Krankenflügel besucht hatte aber er konnte sich nicht daran erinnern. "Sind sie denn schon länger in Hogwarts? Ich bin seit ich wieder dort bin noch nicht im Krankenflügel gewesen und sie kommen mir noch so jung vor für eine Heilerin dort. Ich kann mich nur noch an Madame Pomfrey erinnern. Sie ist immer noch dort oder?". Er versuchte sich im Smalltalk auch wenn er sich sicher war, dass ihm das meistens nicht allzu gut gelang. "Und sie sind heute allein hier oder haben sie eine Begleitung dabei? Ihr Freund oder ihr Mann vielleicht?". Es waren so kitschige Fragen und Matthew wusste nicht mal warum ihn das so brennend interessierte, wo er doch selbst vergeben war aber er hatte das Gefühl es unbedingt herausfinden zu müssen.

Re: Am Buffet - 1

"Ich hätte nicht erwartet, dass Minerva Untertsützung bei Animagie braucht. Sie ist doch selbst ein Animagus? Ich denke, dass man wahrscheinlich am besten aus Erfahrung lehren kann. Können Sie aus Erfahrungen sprechen?" Ihre Kinder würden bald nach Hogwarts gehen und wahrscheinlich kam gerade die Mutter in ihr zum Vorschein. Wobei sie die meiste Zeit Mutter war. 
"Ja Madame Pomfrey ist noch da, aber sie braucht in ihrem Alter mittlerweile etwas Unterstützung. Ich bin jetzt im zweiten Jahr dort. Zu Anfang habe ich noch an der Uni Kurse gegeben und nebenbei im St. Mungo gearbeiten", erzählte sie dann. "Doch das war zu zeitaufwendig und als dann die Stelle in Hogwarts frei wurde, habe ich mich beworben." Sie erzählte dies zwar, doch auf Details ging sie erstmal nicht ein. Sie brauchte Vertrauen zu jemanden, bevor sie aus dem Nählästchen plauderte. Auch wenn Max ihr vertraut vorkam, so machte ihr dies auch Angst. Es waren komische Gefühle.
Die Frage von Max war typisch. Er versuchte es zu verpacken, doch sie wusste genau worauf er hinaus wollte. "Kein Mann", sagte sie und hielt ihre Hand hoch, sodass er sehen konnte, dass es keinen Ring gab, "Und auch keinen Freund." Den letzten hatte Viola mit Erfolg vertrieben. Ob sie ewig alleine bleiben würde. "Und Sie?"