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Fiona

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Re: Hauptgasse

von Fiona am 15.09.2021 11:41

Der Sommer war endgültig vorbei wenn man nach den Bäumen ging die so langsam ihre Blätter fallen ließen. Aber die Temperaturen waren weiterhin recht warm. Gemischt mit dem andauernden Regen machte es London zu dieser Jahreszeit zu einer einzigen Badeanstalt. Es reichte wenn man nur einen Fuß vor die Tür setzte und schon war einem kalt und gleichzeitig war man total nassgeschwitzt. Ich hasste dieses Wetter auch wenn ich die Jahreszeit des Spätsommers ansonsten mochte.
Seit Kjartan aus dem Krankenhaus entlassen worden war, war viel passiert. Nur langsam konnten wir uns an alles gewöhnen. Das sich unser Leben aber zusätzlich langsam änderte machte das nicht gerade einfacher. Vor nur wenigen Wochen hatten wir unsere Abschlüsse an der Uni gemacht und langsam wurde es Zeit aus der WG auszuziehen. Nicht nur einmal hatte Emrys uns beinahe erwischt wie wir die Zweisamkeit im Wohnzimmer nutzen wollten. Damit war echt Schluss und da ich sowieso endlich meinen Traum vom eigenen Laden verwirklichen wollte waren wir nun gerade aus einem Kamin in der Winkelgasse gestiegen. Wir waren uns immer noch uneinig ob wir in der Winkelgasse oder außerhalb in Muggellondon wohnen wollten und hatten vor uns etwas umzusehen.
Hustend stieg ich aus dem Kamin und klopfte mir die Asche und den Staub von meinem grünen Trenchcoat und den Stiefeln. "Wie ich das hasse. Ich hoffe bald können wir darauf verzichten wenn wir hier wohnen", meckerte ich vor mich hin während ich auf Kjartan wartete ehe wir den kleinen Laden verlassen konnten.

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Fiona

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Re: 1. Stock: Verletzungen durch Tierwesen

von Fiona am 15.09.2021 11:31

Von Glücklich sein konnte man nicht sprechen denn glücklich war ich nicht hier im St. Mungos an Kjartans Bett zu sitzen. Aber dennoch war ich unendlich froh ihn wach und einigermaßen gesund zu sehen auch wenn uns noch niemand sagen konnte was mit Kjartan geschehen würde nachdem der Werwolf ihn gepackt hatte. Aber darum würden wir uns kümmern wenn Kjartan wieder auf den Beinen war. Für den Moment genoss ich es einfach so bei ihm zu sitzen.
-cut-

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.09.2021 11:42.

Fiona

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Re: 1. Stock: Verletzungen durch Tierwesen

von Fiona am 04.01.2021 18:42

Ich konnte es nicht verhindern das ein paar Tränen ihren Weg über meine Wangen fanden. Ich war so unendlich glücklich dass Kjartan wach war und das er noch anscheinend er selbst war. Es dauerte kurz nachdem Kjartan wach geworden war, dass ich es so wirklich begriffen hatte und so brauchte es etwas bis ich ihm regelrecht um den Hals fiel. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Es ist doch egal wie lange ich hier sitze. Ich wäre Wochen, Monate oder Jahre hier gesessen", begann ich und musste etwas schluchzen. Es war einfach zu viel für mich gewesen und mit einem Mal entluden sich all meine Gefühle. "Ich weiß nicht was passiert ist aber als du da im Wald lagst...ich dachte... ich dachte ich würde dich für immer verlieren". 
Nur langsam beruhigte ich mich und löste mich augenblicklich von ihm da ich ihm keine Schmerzen verursachen wollte. "Oh,...ich hoffe ich tu dir nicht weh", murmelte ich schniefend. "Die Ärzte sagen du hast Glück gehabt. Du warst nur ein paar Tage bewusstlos aber sie wissen nicht was der...der...na du weißt schon angerichtet hat. Das wird man wohl erst noch herausfinden müssen". Wieder schniefte ich und wischte mir meine Augen trocken, wodurch ich das ohnehin verschmierte MakeUp nur noch weiter auf meinen Wangen und Augen verteilte. 

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Fiona

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Re: 1. Stock: Verletzungen durch Tierwesen

von Fiona am 14.12.2020 15:39

Im kalten Licht des Krankenzimmers das ich extra etwas gedimmt hatte da es draußen bereits am dämmern war und es hier drinnen noch ungemütlicher war als ohnehin schon, war es als würde mit einem mal die Kälte weichen. Mir war egal was war und was nun mit Kjartan, mir oder uns passierte. Das einzige woran ich denken konnte das er wieder zu Bewusstsein gekommen war. Ich hatte ihn nicht verloren. Ich konnte meine Erleichterung, so gedrückt sie auch noch war nicht verstecken während meine Augen glasig wurden und ich seine Wange streichte. „Wie geht's dir? Hast du schmerzen? Brauchst du was?", ich konnte an nichts wirklich denken als dass er bei mir war.
Kurz schien er etwas verwirrt was mich nicht besonders beunruhigte da es sicher normal war, doch bis zu einer Erklärung schaffte ich es nicht einmal genug Luft zu holen. Wenn ich mir sorgen gemacht hatte wie es Kjartan wohl ging, überzeugte er mich recht schnell das er zumindest von seiner Energie nicht zu viel eingebüßt hatte. Ein erstes kleines Lächeln trat auf meine Lippen und ich streichelte ihm über seine Schulter während ich ihn mit der anderen etwas stützte. „Mir geht es gut. Wirklich! Ich glaube nicht das er mich erwischt hat. Und die Hauptsache ist dass es dir gut geht! Emrys ist zurück um etwas Kleidung für uns zu holen aber er hat sich vorher durchchecken lassen und bis auf ein paar Kratzer ist alles in Ordnung". Klar wusste ich nicht ob ich auch etwas abbekommen hatte, schließlich hatte ich mich bisher geweigert auch nur eine Minute von Kjartans Seite zu weichen aber im Moment interessierte es mich auch immer noch nicht. Wichtig war mir nur das ich an seiner Seite sein konnte. Alles andere würden wir schon hinbekommen.

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Re: 1. Stock: Verletzungen durch Tierwesen

von Fiona am 24.11.2020 15:00

Das waren nach dem Tod von Kjartans Vater die nächsten schlimmsten Stunden meines Lebens. Einen anderen, geliebten Menschen leiden zu sehen war unerträglich. Die ersten Stunden im St.Mungos war ich wie gelähmt und betäubt. Ich war nicht richtig bei mir und stand unter Schock weshalb ich es nichtmal richtig mitbekam als man auch mich und meine Wunden unter die Lupe nahm. So viel wusste ich, ich konnte jetzt nichts anderes tun außer hoffen und beten und das tat ich. Emrys litt genauso aber war für mich da. Er besorgte mir und Kjartan frische Kleidung und sah zu das ich wenigstens etwas flüssiges zu mir nahm während ich an Kjartans Bett saß und wartete das er aufwachte. Der Moment als man mir sagte das man nun warten müsse, Hoffnung und Schmerz lagen so nah beieinander. Immer wieder der Zwang positiv zu bleiben und nicht aufzugeben, denn auch er durfte nicht aufgeben. So war ich wiedermal an seiner Seite eingeschlafen als ich Bewegungen spürte und etwas hörte. Sofort war ich hell wach als ich bemerkte das ich allein war und sah auf. „Kjartan, ich bin es Fiona. Kannst du mich hören? Bitte, bitte sag doch was?", meinte ich schnell, beugte mich über ihn und versuchte zu sehen ob ich es mir nicht nur eingebildet hatte.

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Re: Waldrand

von Fiona am 08.10.2020 08:32

Hoffnung auf ein Wunder. Das war alles was ich wollte als ich Kjartans Kopf auf mein Schoß gebettet hatte und die Tränen über meine Wangen liefen. Ich begann zu beten, an alle Götter die ich kannte. Selbst an die der Muggel. 
Ich war unfähig mich zu bewegen während ich ihm die Strähnen seiner Haare aus seiner Stirn strich. Zu meinem Glück war Emrys bei uns und offensichtlich der einzige der noch bei klarem Verstand war um zu wissen was jetzt nötig war. Ich starrte Kjartan einen Moment nur an, die Lippen zitternd und mit meinen eigenen Tränen benetzt, als er mich aus meinen Gedanken heraus schüttelte. 
Ich musste mich konzentrieren. So schniefte ich, wischte mit meinem Ärmel die Tränen aus meinem Gesicht und auch wenn es mich viel Kraft kostete musste ich mich jetzt zusammen reißen. "Du hast recht", sagte ich mit nicht wirklich sicherer Stimme aber wenn es für Kjartan eine Hoffnung gab dann mussten wir alles versuchen. "Kjartan du musst jetzt tapfer sein!", flüsterte ich und küsste ihm die Stirn bevor ich ihn mit Emrys auf die Füße zog damit wir zusammen ins St.Mungos apparieren konnten. 
Es war alles andere als leicht aber irgendwie schafften wir es. Unsere Ankunft war alles andere als glimpflich den wir stolperten mehr in die Eingangshalle und vielen dort unsanft auf den harten Boden. Sofort ging mein Blick zu Kjartan. Hoffentlich war es nicht zu spät und während wir uns aufrappelten begann ich bereits panisch nach Hilfe zu rufen. "Hier.....wir brauchen Hilfe....", ich rief so laut ich konnte immer wieder und selbst als man auf uns aufmerksam geworden war, konnte ich nicht aufhören. Irgendwann als man Kjartan auf eine Trage gelegt hatte und ich an seiner Seite stand war es nicht mehr als ein Wimmern aber ich konnte diesen Mann nicht gehen lassen. Er war alles, mein Leben würde ich für ihn geben und er offensichtlich für mich. "Ich liebe dich du Idiot. Mach das nie wieder und sieh zu das du zu mir zurück kommst", wimmerte ich, als ich gerade noch seine Hand halten durfte aber dann von einer Schwester festgehalten wurde da man ihn behandeln musste. 

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Re: Waldrand

von Fiona am 25.08.2020 11:47

Alles ging so unglaublich schnell. Gerade noch spürte ich den Atem der Bestie über mir und war starr vor Angst während ich darauf wartete dass ich den Schmerz verspüren würde. Angst in all seinen Facetten durchströmte mich während ich auf dem Boden kauerte. So sah ich nicht viel sondern hörte eher etwas als plötzlich ein Brüllen, ein Jaulen und ein dumpfer Aufschlag zu hören war. Ich traute mich kaum die Augen zu öffnen und sah nur so etwas wie einen Hund der offensichtlich versuchte irgendwie den Werwolf abzulenken. Sobald ich merkte das der Werwolf sich nicht mehr für mich interessierte fand ich zwar wieder meinen Körper und konnte mich bewegen aber was ich sah war kein Stück beruhigend. Wer war der Animagus? Wer hatte mich gerettet und setzte dabei sein Leben aufs Spiel? Man sah wie sie immer weiter im Wald verschwanden während sie kämpften und ich hoffte und betete dass der Animagus es schaffen würde ohne großen Schaden davon zu tragen. Gemeinsam mit Emrys der mir auf die Füße half, verfolgten wir die beiden, natürlich aus sicherem Abstand. Mein Knöchel hatte etwas abbekommen aber das war mir nicht wichtig. Nach ein paar Metern entdeckten wir den Werwolf der sich offensichtlich zurück zog nachdem Emrys noch einen Zauber gesprochen hatte von dem ich allerdings nicht wusste welcher es gewesen war, denn meine Aufmerksamkeit galt jemand ganz anderem. Als der Werwolf verschwunden war, entdeckte ich Kjartan halb bewusstlos am Boden liegen. Ich musste nur eins und eins zusammen zählen um zu wissen das er es gewesen sein musste der mich gerettet hatte. Ein Schluchzen kam aus meiner Kehle und Tränen liefen mir über die Wangen als ich zu ihm stürzte. Ich kniete mich neben ihm, nahm seinen Kopf und legte ihn auf meinen Schoß. "Kjartan bitte bleib bei uns. Ich liebe dich...du darfst mich jetzt nicht verlassen". Meine Brust wurde immer enger während ich seine Haare aus der Stirn strich und betete dass er es schaffen würde. 

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Re: Waldrand

von Fiona am 09.06.2020 11:23

Während die Jungs die Drinks besorgt hatten, hatte ich mich auf die Suche nach dem Gastgeber gemacht. So schön eine Party im Freien auch war, irgendwann mussten auch wir Ladys mal einen ruhigen Ort aufsuchen. Ich hatte meinen Blick schweifen lassen aber nichts entdeckt und so beschloss ich einfach jemanden zu fragen. Leider war die Antwort weniger zufriedenstellend als ich es mir erhofft hatte denn die einzige Möglichkeit schien eine kleine Hütte im Wald zu sein. Na das klang wirklich einladend. Ich hatte jetzt nicht direkt Angst allein in einen dunklen Wald zu gehen aber nach dem was vor ein paar Monaten passiert war, hatte ich bei solchen Dingen eben ein mulmiges Gefühl. Wem ich das aber noch weniger erzählen durfte war Kjartan. Wenn er etwas zur Zeit noch weniger brauchte dann war es sich Sorgen zu machen! 
Schnell war ich also bei ihnen zurück, nahm mein Glas und stieß mit beiden an wobei Kjartan meine Hand nahm und ich ihm ein Lächeln schenkte. Noch ein kleiner Schluck aber dann konnte ich es wirklich nicht mehr aushalten. "Passt ihr kurz auf meinen Drink auf? Ich muss mal meine Nase pudern, bin gleich zurück", meinte ich und musste etwas lachen als ich diese Form verwendete, schließlich wohnten wir drei zusammen und trotz Hexe war ich immer noch ein Mensch. Noch einen flüchtigen Kuss auf Kjartans Mund und ihm mein Glas in die Hand gedrückt und ich machte mich über den kleinen Trampelpfad durch das Gebüsch auf in Richtung Wald. 
Noch einmal hatte ich mich umgesehen als ich schon über die längere Wiese ging die im Mondschein lag. Die Lichter, die Musik und das Summen der Stimmen wurde immer leiser während ich dem Waldrand näher kam. So richtig wohl war mir bei der ganzen Sache nicht aber ich biss die Zähne zusammen und fand schließlich das kleine Häusschen. Wieso es hier mitten im Wald stehen musste konnte ich zwar nicht verstehen aber es war zu dringend gewesen um mir eine Alternative zu suchen. 
Deutlich entspannter trat ich nach kurzer Zeit wieder hinaus als ich es neben mir im Unterholz knacken hörte. So fingen doch diese Gruselgeschichten immer an oder? Nein das bildete ich mir sicherlich nur ein. Oder doch nicht? Ich versuchte mich mit großen Schritten dem Waldrand zu nähern und auf die lichte Wiese zu kommen von wo aus ich die Party und meine beiden Jungs sehen könnte. Bevor ich es erreicht hatte hörte ich wie etwas hinter mir war. Ich wusste nicht was und ich traute mich nicht mich umzudrehen aber ich war mir sicher das es nichts gutes war. Ich beschleunigte und hatte die Wiese gerade erreicht als ich unsanft gestoßen oder gezerrt wurde. Ich konnte es nicht genau sagen aber ich schrie wie am Spieß als ich zu Boden fiel. Ein Blick und ich sah die fletschenden Zähne des Werwolfs, die leuchtenden Augen und die riesigen Pranken mit denen er über mir Stand. Blanke Angst ließ das Blut in meinen Ohren rauschen als ich direkt wieder schrie und versuchte mich irgendwie aufzurappeln.

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Re: Waldrand

von Fiona am 22.04.2020 19:59

Die Luft war klar und warm und man sah den Himmel kaum zwischen den Bäumen und unter den Lichterketten die einem das Gefühl gaben unter einem großen Zelt zu sein. Gefühlt ewig brauchten die beiden jungen Männer bis sie endlich das Essen hinter sich gelassen hatten. Ja es war wichtig dass Kjartan sich wohl fühlte aber mussten Männer wirklich immer Essen? Ich für meinen Teil hatte dabei sowieso noch etwas mit meinen Komplexen zu kämpfen die Kjartan mich zwar oft vergessen ließ aber die deswegen nicht weniger da waren. Wie immer hatte ich daher auch wenn das meiste wirklich gut aussah nur etwas Gemüse genascht auch wenn ich genau wusste das ich nach zwei Cocktails mehr zulangen würde und es morgen bereuten würde. Also verzog ich mich schneller als die beiden Jungs zu den Getränken und machte ihnen gleich etwas mit da ich ja wusste das sie sowieso am Anfang erst mal nur Bier tranken oder zumindest nichts dagegen haben würden. 
Der Abend wurde immer fröhlicher und bunter und unsere Stimmung immer besser und auch Kjartan fand ab und an wieder sein Lachen das ich so vermisst hatte in der letzten Zeit. Ich tanzte ausgelassen und sang bei jedem Lied mit selbst wenn ich den Text eigentlich nicht kannte aber was machte das schon. "Ja bitte", meinte ich und gab Kjartan einen Kuss auf die Wange als ich ihm das Glas in die Hand drückte. Dabei konnte ich es nicht lassen ihm verliebt wie am Anfang in die Augen zu blinzeln.

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Re: Waldrand

von Fiona am 12.03.2020 08:29

Eigentlich hatte ich immer versucht nach der Devise zu leben nicht einen Tag meines Lebens zu verschwenden oder zu bereuen, bis zu diesem Tag. Wenn ich einen Tag oder eher nur einen Moment meines Lebens am liebsten löschen würde dann war es dieser. Nicht das mein Leben bis dahin einwandfrei verlaufen und ich nie Sorgen gehabt hätte aber zu sehen wie der Mensch den man am meisten liebt so viel genommen wird brach mir das Herz. Ich hatte das Gefühl als hätte ich etwas dagegen tun können auch wenn es in der Realität ganz anders ausgesehen hatte. So konnte ich nur für Kjartan da sein so schwer es auch war. Ohne Emrys hätte ich diese Zeit wahrscheinlich nicht durchgestanden denn umso weiter Kjartan mich von sich schob umso unsicherer wurde ich. Es kostete Kraft es nicht zuzulassen und immer wieder seine Mauern einzureißen die er um sich selbst zu errichten schien. Der Weg war lang und steinig und an eine einzige ruhige Nacht in der wir beide wie früher einfach nur eng aneinander gekuschelt schlafen konnten konnte ich mich kaum mehr erinnern.
Mit dem Ende der Semesterferien kam aber auch wieder Leben in die Stadt und das war es was wir alle am besten gebrauchen konnten. Nachdem es Kjartan etwas besser ging und auch ich den Schock verdaut hatte wurde mir mehr und mehr bewusst, dass es jetzt noch viel mehr an der Zeit war das Leben zu leben und sich nicht davor zu verstecken. Man konnte nicht wissen was der nächste Tag bringen würde. Wenn man am Schluss zurück sah, wollte man sich wirklich an ein Leben in Trauer und Angst oder an viele schöne Momente mit besonderen Menschen erinnern?
Das Kjartan zu Emrys Party zusagte war für mich schließlich der Beweis das wir das schlimmste hinter uns gelassen hatten. Es war sicher noch nicht überwunden, wie könnte es auch aber er war wieder auf dem Weg das Leben anzunehmen was mich unglaublich glücklich machte. Wie sehr ich mich freute zeigte ich ihm allerdings nicht als wir die Party betraten um nicht noch mehr Druck auf ihn aufzuüben. „Ja lass uns das machen, ich würde gerne was trinken und dann tanzen", gab ich ehrlich zu denn die Musik kitzelte schon in meinen Fußsohlen.

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