Waldrand

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Adam
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Adam am 16.11.2021 20:53

Es war fast so, als hätte ich eine Katze gestreichelt, die so überhaupt nicht von meiner Anwesenheit begeistert war. Als meine Finger seine Wange berührt hatten, konnte ich ihm ansehen, dass er am liebsten für den Moment die Augen schließen wollte. Ich bewunderte seine Willenskraft, die wohl das einzige war, das seinen Körper noch davon abgehalten hatte.
"Wann sehe ich mal nicht müde aus." Ich lächelte kurz. Stimmt, wann sah er eigentlich einmal nicht müde aus. Selbst im Schlaf sah er müde aus. Vielleicht würde er erst erholt aussehen, wenn er einmal eine ganze Woche geschlafen hatte. Das setzte ich mental auf meine to-do Liste. Ich würde ihn in den nächsten Ferien eine Woche in ein Bett legen und mit dem stärksten Schlafmittel, das man mit Magie brauen konnte, zum Schlafen bringen.
Es konnte mir ja eigentlich egal sein, was aus ihm wurde. Schließlich hatte er mich jedes Mal ausgenutzt, wenn ich ihm meine Hilfe geboten hatte. Warum also um den Gremlin sorgen? Abgesehen davon, dass ich nicht von ihm loskam, war ich wohl einfach nur ein zu herzensguter Zauberer. Wenn ich helfen konnte, dann tat ich das auch, meistens ohne vorher lange zu denken.
"Das liegt wohl daran, dass ich eine wunderbare Mixtur namens 'Whiskey' getrunken habe, die meinen Körper in eine Heizung verwandeln kann. Toll, oder?" Ich grinste ihn herausfordernd an und legte zu allem Überfluss einen Arm um ihn. So war es für mich zumindest gemütlicher, da mein Arm nicht mehr awkward irgendwo am Boden zerdrückt wurde und jetzt stattdessen auf seinen Schultern ruhte, wodurch ich ihn auch ein kleines Stück näher zog.

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Kazuha
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Kazuha am 16.11.2021 21:43

Dass Adam mir noch nichts untergejubelt hatte um mich ruhig zu stellen, überraschte mich bis heute ein wenig. Vielleicht wäre das etwas, was mir helfen könnte einen gesunden Schlafrhythmus zu bekommen. Oder... Ich ignoriere dieses Problem einfach weiter, bis es von allein verschwindet oder mich umbringt.
Dennoch beschlich mich das dumpfe Gefühl, dass Adam es niemals soweit kommen lassen würde und er sich einmischen würde, bevor es mit mir zu Ende ging. Zumindest konnte ich darauf zählen, eine Person in der Nähe zu haben, die mich am Leben erhalten würde.
"Ja und diese 'wunderbare' Mixtur lässt dich stinken, wie eine Destillerie." antwortete ich trocken und, warf einen kurzen Blick auf seinen Arm welchen er um mich legte und mich auch noch näher zog. Alkohol machte ihn immer mutiger, als er eigentlich war. Wäre er nüchtern, hätte er sich mit Sicherheit schon fast in die Hose gemacht und würde über seine eigenen Worte stolpern.
"Atme in eine andere Richtung." jetzt da wir uns noch näher waren, vernahm ich diesen klassischen Whiskeygeruch nur noch mehr und erinnerte mich nur stärker daran, wie wenig ich Alkohol leiden konnte.
Der einzige Vorteil an dieser ganzen Situation war, dass mir so definitiv nicht kalt werden würde. Da wie Adam es schon so passend gesagt hatte, sein Körper durch den Alkohol nun eine wandelnde Heizung war. Und ich konnte nicht verhindern mich ein wenig zu entspannen.

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Adam
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Adam am 17.11.2021 00:07

Seine Abneigung gegen Alkohol konnte ich förmlich spüren, als er den Geruch danach ansprach. Warum genau er mein Lebenselixier so hasste, wusste ich bis heute nicht. Ich vermutete, dass es etwas mit seinen Eltern zu tun hatte, oder er mochte es einfach nicht, seine Sinne nicht alle beisammen zu haben. Früher hatte mich das auch gestört, doch heute suchte ich regelrecht das taube Gefühl in meinen Händen, das meinen Kopf für ein paar Stunden stumm schalten konnte.
"Was, wenn ich nicht in die andere Richtung atmen will?" Ich drehte meinen Kopf nun komplett zu ihm, um ihn direkt anzusehen. Eine weitere Sache, die ich mich nüchtern nicht trauen würde. "Ich kann leider nicht wegsehen... jemand neben mir ist zu schön um das zu verdienen.", sprach ich weiter, als ich die Hand erneut hob, um sanft über seine Wange zu streichen. Ich konnte es einfach nicht lassen, ihn zu berühren. Vermutlich war es nur eine Frage der Zeit, bis er mich wegstoßen würde. Oder, wenn ich Glück hatte, würde er ja vielleicht doch näher darauf eingehen und die Situation ausnutzen. Ich konnte doch nicht der einzige von uns beiden sein, der sich nach jeder kleinsten Berührung sehnte.

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Kazuha
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Kazuha am 17.11.2021 00:25

Eigentlich war es ziemlich ungewöhnlich, dass jemand in meinem Alter grundlos Alkohol so verabscheute. Die meisten Studenten, wenn nicht sogar alle betranken sich doch tagtäglich. Für mich hatte es nur keinen Sinn, die meisten Getränke schmeckten nicht, die Kopfschmerzen am nächsten Tag waren unerträglich, die möglichen Filmrisse waren es mir nicht wert und dieses Gefühl, dass man potentiell anfälliger für diverse Gefahren ist machte das ganze Prinzip des Trinkens nicht wirklich attraktiv für mich. Aber das konnten viele Leute nicht verstehen. Auch dachten immer alle, dass irgendein Kindheitstrauma dahinter steckte, was überhaupt nicht der Fall war.
Ein weiterer Nachteil des Alkohols, Adam war mir nicht mehr so hörig wie er es nüchtern war. Viel diskussionsfreudiger.
"Dann hör ganz einfach auf zu atmen." antwortete ich seufzend und verdrehte die Augen, als er ganz offensichtlich anfing mit mir zu flirten, oder eher mich anzuhimmeln. Das war vermutlich eines seiner liebsten Hobbies, mich anzusehen und verliebt in seinen Tagträumen zu versinken.
Erneut fand seine Hand ihren Weg zu meiner Wange um sanft über sie zu streichen.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das hier morgen früh ziemlich bereuen wirst." Ich konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, bei dem Gedanken daran wie er morgenfrüh erneut mit Kopfschmerzen aufwachen wird und sich fragt, was er denn sich gestern dabei gedacht habe und mir vielleicht dann total beschämt aus den Weg ging. Noch war ich mir nicht sicher, wie ich mich entscheiden würde, ob ich ihn erneut wegschiebe oder diesen Zustand seinerseits ausnutzen würde.

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Adam
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Adam am 17.11.2021 18:29

Sollte ich seinen Vorschlag wörtlich nehmen? Ich konnte die Luft für ein paar Sekunden vielleicht anhalten, aber das war es dann auch. Bein meinem Glück würde ich dann einfach aufgrund meiner eigenen Dummheit ohnmächtig werden, also ließ ich das dann lieber doch. Vorerst zumindest.
Ich war überrascht, als Kazuha tatsächlich lächelte. Zwar nur ganz leicht und kaum bemerkbar, doch das Lächeln war definitiv da.  Unwillkürlich musste ich ebenfalls lächeln, da ich einen ganz seltenen Moment erlebt hatte. Sein Lächeln hatte ehrlich gewirkt, im Gegensatz zu dem aufgesetzten Grinsen, das die meisten als sein Lächeln kannten. "Ich bereue morgen bestimmt vieles, doch das hier ganz bestimmt nicht.", sagte ich leise, als ich meine Hand langsam auf seine Wange legte und erneut sein Gesicht musterte. Dabei beugte ich mich leicht näher, um es besser betrachten zu können.
Meistens war dieses Gesicht eine stoische Fassade. Zu schwer, seine Emotionen - die er definitiv hatte, aber nie zuließ - irgendwie zu deuten oder zu lesen. Zu perfekt, sah man von den Augenringen ab. Wenn man ihn etwas besser kannte, war er wie eine Kintsugi Tasse, die heruntergeworfen und mit Gold repariert wurde. Die noch glänzende Oberfläche wurde von den Narben der Vergangenheit zusammengehalten. "Wunderschön..." Bevor ich es überhaupt registriert hatte, hatte ich meinen Gedanken schon ausgesprochen.

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Kazuha
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Kazuha am 17.11.2021 19:15

Vielleicht wäre es keine ganz so gute Idee, ihm vorzuschlagen er solle aufhören zu atmen. In diesem Zustand, war er sogar noch anfälliger als sonst dumme Ideen und Vorschläge meinerseits auszuführen. Er würde vermutlich das Bewusstsein verlieren und ich müsste ihn im schlimmsten Fall wiederbeleben. Das wären nur unnötige Probleme, die ich für den Moment zumindest vermeiden wollte.
Natürlich bemerkte Adam mein Lächelnd und automatisch fing er auch an zu lächeln, vermutlich weil er den Unterschied erkannte, dass es ausnahmsweise mal kein falsches und herablassendes Lächeln war. Etwas, was sonst keiner erkannte - vielleicht war Adam doch aufmerksamer als man ihm ansah.
Mir war bewusst, dass ich in Adams Gegenwart nicht zwingend diese monotone und emotionslose Fassade aufrecht erhalten musste, aber mittlerweile war ich es schon so gewohnt, dass ich mich selber fragte ob es noch wirklich eine Fassade war? Gefühle zu zeigen fiel mir schon als Kind schwer, also war es besser sie komplett auszublenden und sich rein auf Logik zu verlassen.
Er beugte sich leicht näher zu mir und murmelte 'wunderschön', worauf ich zur Antwort nur leise seufzte.
"Du hast auch wirklich, keinen Filter zwischen deinem Gehirn und deinem Mund oder?" fragte ich ihn, natürlich konnte man alles auf den Alkohol schieben. Immerhin war der auch daran Schuld, dass er mir so nahe gekommen war. Wer weiß, was ihm gerade durch den Kopf ging... Naja, viel konnte es wahrscheinlich eh nicht sein. Vermutlich das meiste handelte davon um mich.
"Lass mich raten, du würdest mich jetzt zu gerne küssen, hm?"

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Adam
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Adam am 17.11.2021 21:02

Ich hatte keine wirkliche Antwort auf mein Kompliment erwartet, jedoch war sein leises Seufzen war Antwort genug. Bisher war er kein einziges Mal wirklich darauf eingegangen, wenn ich ihm ein Kompliment gemacht hatte. Ob er meine Ernsthaftigkeit wohl anzweifelte?
"Wenn ich da mal einen Filter gehabt hätte, dann wurde er entweder von Whiskey oder blowjobs vernichtet.", antwortete ich mit einem selbstzufriedenen Grinsen. Wozu sollte ich meine Worte und Gedanken noch filtern, wenn er doch eh früher oder später hinter alles kam? Es war also sinnlos, zu versuchen, diesen Filter aufrecht zu erhalten. Nicht nur der Alkohol und seine Anwesenheit hatten diesen Filter maßgeblich geschwächt, sondern auch jahrelange Erfahrung mit ihm. Naja, hauptsächlich war es wohl doch der Alkhol gewesen.
"Lass mich raten, du würdest mich jetzt zu gerne küssen, hm?" Ich blinzelte überrascht. Hatte er meine Gedanken gelesen? Zutrauen würde ich es ihm, dass er das über die Jahre gelernt hatte. Aber wahrscheinlich war ich einfach nur zu durchschaubar. Meine Hand, die noch immer an seiner Wange verweilte, ließ ich langsam sinken, um sie auf seiner Hüfte zu platzieren. "Ja, das würde ich jetzt wirklich gerne tun.", antwortete ich leise, während meine Finger abwesend über seine Hüften strichen.

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Kazuha
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Kazuha am 17.11.2021 22:11

Hatte ich ihm jemals irgendeine ehrliche Antwort auf irgendeines seiner Komplimente gegeben? Ich denke noch nie, aber das tat nichts zur Sache, denn um ehrlich zu sein hielt ich nicht viel von Komplimenten. Aber wenn er sich dadurch besser fühlte, konnte er mir so viele Komplimente machen wie er wollte. Nur würde es nicht viel ändern.
"Höchstwahrscheinlich. Wobei es wahrscheinlich der Alkohol ist, der am Meisten davon vernichtet hat." antwortete ich trocken. Klar, kein Filter zu haben machte vieles einfacher und man musste nichts hinterfragen, aber es war so simpel... Dass es fast schon langweilig war. Naja, jedenfalls konnte man sich darauf verlassen, dass er einen nicht so schnell anlügen würde, so wie ich es immer tat.
Was für eine Überraschung, dass ich mal wieder richtig lag mit meiner Vermutung. Warum überraschte es ihn denn überhaupt? Weil ich es geradewegs einfach aussprach? Um das herauszufinden musste man nicht mal Gedanken lesen können, so wie er mich anstarrte sprach das doch Bände.
Langsam beugte ich mich näher an ihn heran, sodass unsere Lippen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren und lächelte fast schon spöttisch. "Das dachte ich mir." murmelte ich leise. "Wenn du ganz lieb fragst erlaube ich es dir vielleicht sogar." fügte ich amüsiert hinzu und lehnte mich weg, bevor er die Situation zu seinem Vorteil ausnutzen konnte.

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Adam
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Adam am 17.11.2021 23:11

Unfair. Es war einfach unfair, wie er mich behandelte. Und doch fühlte ich mich so sehr zu ihm hingezogen, dass es schon fast wehtat. Als er sich schließlich zu mir beugte und ich für den Hauch eines Moments dachte, dass er mich wirklich küssen würde, machte er wie immer den Moment kaputt. Ich spürte, wie seine Lippen ganz leicht über meine streiften, als er leise zu mir sprach. Es schickte ein unwillkürliches Schaudern durch meinen ganzen Körper. Es war zu viel. Zu nah. Zu warm. Und doch zu wenig. Zu wenig Berührung. Meine Finger kribbelten leicht, so sehr wollte ich ihn berühren.
Er war so nah, dass ich ihn hätte küssen können, hätte er sich nicht wieder weggelehnt. "Wenn du ganz lieb fragst erlaube ich es dir vielleicht sogar." Wie gemein. Ich murrte unbegeistert. Das war seine Hürde? Ihn lieb danach zu fragen? Klar musste ich ihm genau das geben, was er wollte, doch das hätte ich so oder so getan. "Bitte küss mich...", murmelte ich leise und konnte das Verlangen in meiner Stimme kaum unterdrücken. Es war offensichtlich, dass alles, was ich in diesem Moment brauchte, seine Lippen auf meinen waren. Mehr brauchte ich nicht. Vielleicht noch seine Nähe, sein Körper an meinem, doch das war alles. Mehr wollte ich doch gar nicht, an diesem kühlen Herbstabend, der schon beinahe kein Sonnenlicht mehr brachte.

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Kazuha
Gelöschter Benutzer

Re: Waldrand

von Kazuha am 18.11.2021 23:39

Es sah wirklich so aus, als hegte er für eine Sekunde lang die Hoffnung, dass ich ihn wirklich küssen würde. Aber wann hatte ich mal etwas aus reiner Herzensgüte getan? Das musste jetzt mittlerweile schon Jahre her sein.
Adam wirkte alles andere als begeistert, dass ich mich wieder von ihm weg lehnte. Eher im Gegenteil wirkte es eher so, als würde er mich am liebsten anspringen. Und das nicht im positiven Sinne. Ich konnte es ihm nicht wirklich verübeln.
Es brauchte nicht lange, bis Adam über seinen Schatten sprang und mich bat, dass ich ihn doch endlich küssen würde. Wenn es um Küsse oder allgemein Berührungen ging, schien es als hätte er nicht allzu viel Probleme damit nach ihnen zu fragen, oder in extremen Fällen danach zu betteln. Seine Stimme klang fast schon verzweifelt, als würde es ihn umbringen, wenn ich ihn demnächst nicht küssen würde.
Leise lachend beugte ich mich erneut näher zu ihm und legte kurz meine Lippen auf die seinen. Jedoch nur für einen viel zu kurzen Moment, den er mit Sicherheit nicht so sehr genießen konnte, wie er es wohl am liebsten gehabt hätte.
"Ist das genug?" murmelte ich amüsiert und lehnte mich nur ein kleines Stück wieder zurück.

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