Steg am schwarzen See

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Joshua
Gelöschter Benutzer

Re: Steg am schwarzen See

von Joshua am 19.10.2019 09:46

Seht ihr es? Defintiv eine Depriphase. Nicht, dass ich das nicht verstehen könnte, aber er muss sich mal wieder aufraffen. Zumindest dachte ich das schon häufiger. Ich schlug ihm nochmal etwas fester auf den Rücken. "Jetzt beweist mal endlich Eier in den Hosen und red nicht so viel Dünnes." Natürlich hatte ich Mitleid mit ihm. Doch jetzt war nicht Die Zeit dafür. "Du weißt nicht, ob es immer so bleiben wird. Ich kann ja verstehen, dass dich das runterzieht. Doch selbst wenn es nicht besser wird, musst du endlich mal den Mumm besitzen und weitermachen. Außerdem gibt es auch Besen, wofür man keine gesunden Beine braucht. Also reiß dich bei Merlins Bart endlich zusammen." Das klang jetzt sicher in euren Ohren ziemlich hart. Doch in diesem Moment brauchte Mason das so. Es bringt nichts ihn immer wieder zu bemitleiden. Das konnte Dawn machen oder wer auch sonst. Ich hatte da keine Lust mehr drauf.
"Willsr du jetzt hier Wurzeln schlagen oder kommst du wenigstens kurz mit und sagst deinen Teamkollegen hallo? Danach können wir ja was anderes machen", meinte ich ernst. Ich wollte nicht unfreundlich sein, eher bestimmt, aber ich fürchte, es klang unfreundlich. 

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Mason
Gelöschter Benutzer

Re: Steg am schwarzen See

von Mason am 22.10.2019 13:50

Es kotzte mich an. Man konnte es gar nicht anders ausdrücken als so. Fliegen war mein Leben, das einzige mit dem ich den Kopf frei bekam und das von dem ich wusste das ich es besser konnte als so viele und jetzt sollte es vorbei sein? Was sonst? Ich würde nie wieder mit Dawn einfach nur einen Strandspaziergang machen können. Ja es ging mir besser aber die Hoffnungen der Ärzte auf vollständige Genesung war gering. Natürlich war ich froh das soweit alles wieder funktionierte, allein die Vorstellung wie Dawn auf essentielle Erfahrungen verzichten müsste, würde sie das wirklich können? Selbst jetzt wo Josh neben mir saß konnte ich nicht aufhören an all das schlechte zu denken. 
Josh war mein bester Freund, der Mensch an meiner Seite der für mich da war und so sehr ich mich auch hasste ich konnte es einfach nicht. Ich hasste es immer den starken zu spielen denn danach war mir nicht. Dawn hatte selbst mit ihrer Krankheit zu kämpfen und so wollte ich ihr nicht zur Last fallen aber manchmal setzte mein Kopf einfach aus. "Mich zusammen reißen?". Das klang nach einem Tritt in den Hintern den Josh mir verpassen wollte und innerlich wusste ich das er recht hatte wenn ich nur nicht immer so einen verdammten Dickschädel hätte. Er hatte mich hier her gebracht aber genau der gleiche hatte  mich auch aus dem Rollstuhl geholt. Mürrisch hiefte ich mich hoch und schnappte mir meine Krücken um den Steg zu verlassen. "Bist du nur hier um mir eine Standpauke zu halten?", meckerte ich vor mich hin während ich mich zum abzischen bereit machte. Allein das ich nicht einfach davon laufen konnte kotzte mich nur nochmehr an. Ich war ungerecht und meine eigene Stimmung reichte aus, das ich vor schlechtem Gewissen darüber noch schlechtere Laune bekam. "Sorry wenn ich dir auf die Nerven gegangen bin". 

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Joshua
Gelöschter Benutzer

Re: Steg am schwarzen See

von Joshua am 24.10.2019 20:31

Ja meine Freunde ich wusste, dass ich meinem besten Freund gerade richtig auf den Sack ging. Doch wie sagt ein altes Sprichtwort: Leg den Finger auf die Wunde. Ich will mich da ja nicht selbst rühmen, aber das kann ich. Mittlerweile hatte ich die Hände vor den Armen verschränkt. Der Gute sollte nicht denken, dass ich nachgeben würde. "Buddy", sagte ich, in der Zeit legte ich ihm einen Arm um die Schulter, "Siehst du dein Kopf scheint ja noch super zu funktionieren. Falls es dir lieber ist trete ich dir richtig in den Hintern, nur dann wirst du nass, weil du", ich zeigte auf den See, "darin landen wirst." Ich lächelte ihn danach süffisant an.
Ich verstand das alles. Ich verstand, dass es ihm schlecht ging. Zumindest versuchte ich das zu verstehen, außer eine gebrochenen kleinen Finger war ich immer gesund gewesen und dazu muss ich euch auch noch sagen, dass es der Finger an der linken Hand gewesen war. Also alles kein Problem. "Was denkst du eigentlich von mir? Ich bin kein Arsch, Mason. Du eigentlich auch nicht, aber gerade benimmst du dich wie eines. Nein ich bin nicht hier um dir eine Standpauke zu halten. So kann es aber nicht weitergehen. So nicht. Ich versuche wirklich Verständnis für dich zu haben. Doch du bist nicht du selbst." Meine Stimme wurde lauter, aber ich schrie nicht. "Mason. Das bist nicht du. Rappel dich auf." Kameradschaftlich tätschelte ich seinen Oberarm, denn meinen Arm hatte ich immer noch um seine Schultern gelegt. "Und nerven tust du nur ein bisschen. Buddy, wir sind beste Freunde und das bleibt so. Doch lass uns wieder etwas Sport machen. Muss doch nicht viel sein. Mach das, was du kannst. Dann wirst du dich besser fühlen."

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Mason
Gelöschter Benutzer

Re: Steg am schwarzen See

von Mason am 29.10.2019 11:13

Wie oft war ich diesen Steg schon entlang gegangen. Wie oft war ich hier im Sommer schon in das kühle Nass gesprungen. Wie gerne hatte ich hier mit Dawn oder Josh gesessen bis es dunkel wurde. Würde ich das alles irgendwann wieder können, würde ich wieder ich selbst werden, mich selbst wieder finden. Ja das körperliche war die eine Sache und ich hatte genug Energie und Zuneigung bekommen um aus dem Rollstuhl zu fliehen aber ich war immer noch nicht frei und vielleicht war es mein ewiger  Stolz der mir mal wieder im Weg stand. Ich wollte wirklich gehen, das hier hinter mir lassen, von niemandem etwas wissen und gleichzeitig berührte es mich zu wissen wie viel ich den anderen bedeutete. 
Ich hatte gerade die Arme in die Vorrichtungen der Krücken gepackt um mich darauf abzustützen als Josh schon bei mir war. Selbst wenn ich so oft ans Aufgeben gedacht hatte, glaubten andere an mich. Ich blieb stehen als er lauter wurde und schließlich an meiner Seite war. Ich hielt inne, starrte vor mir auf die Planken und dachte über Joshs Worte nach. ´Das bist nicht du...´. "Du...du hast recht. Das bin ich nicht und so will ich auch nicht sein. Ich weiß nicht wie ich so werden konnte und... ach verdammt ich weiß es doch auch nicht. Ich hab einfach Angst". Zum ersten Mal seit langem sprach ehrlich über das was ich dachte so schwer es auch war. "Solange ich es nicht probiere besteht die Chance das es vielleicht funktioniert. Wenn ich es aber probiere und scheiter besteht nicht mal mehr die Chance,...verstehst du?". Ich sah auf und meinem besten Freund ins Gesicht. Es war das eine es ihm zu sagen aber das andere es mir einzugestehen was wirklich mein Problem war. Das Fliegen war alles für mich und wenn ich das nicht mehr tun könnte, wäre es als würde ein Teil von mir verloren gehen. 

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Joshua
Gelöschter Benutzer

Re: Steg am schwarzen See

von Joshua am 02.11.2019 13:44

Seine Angst konnte ich verstehen. Diese aber nachzuvollziehen war schwer für mich. Ich hatte mich nie in eine solche Situation befunden. "Ist es denn besser auf eine Chance zu hoffen? Als es einfach zu versuchen? Ich weiß, dass du dich an die Hoffnung klammerst, aber solange du dies tust, wirst du auch nicht mehr du selbst sein. Probier es aus und wenn du dann merkst, dass es nicht geht. Gut, dann müssen wir uns eben nach einem neuen coolen Hobby für dich umsehen." Sicherlich denkt ihr jetzt, dass ich mich recht altklug anhöre und ich ja gut reden kann. Aber macht ihr sowas mal durch. Leicht als bester Freund ist das auch nicht. Außerdem habe ich ja selbst die Hoffnung, dass alles wieder wie früher wird. Dass mein bester Freund wieder so wir wie früher. Dass wir gemeinsam fliegen können und uns auf einer Party komplett zulaufen lassen, einfach weil wir es können und weil es Spaß macht. Zulaufen könnten wir uns sicherlich auch, ich fürchte aber, dass einer von uns sich nicht wegen des Spaßes zulaufen lassen würde. 
Er hatte ja irgendwie recht. "Und wenn wir gemeinsam fliegen?" Ich war immerhin der Kapitän der Hufflepuffmannschaft. Wenn ich etwas konnte, dann war es fliegen und ich würde dies auch gemeinsam mit Mason können. "Und wenn das nicht klappt, dann gibt es andere Wege zu fliegen. Es gibt Hippogreife, Thestrale, auch wenn letzteres schwer wird zu sehen. Gib die Hoffnung nicht auf, Buddy." 

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Mason
Gelöschter Benutzer

Re: Steg am schwarzen See

von Mason am 11.11.2019 13:55

Vielleicht war es genau das was ich gerade brauchte, eine ordentliche Kopfwäsche von meinem besten Freund. Nur er konnte verstehen wie wichtig es mir war zu fliegen und wie ich dafür kämpfen wollte. Ich hatte einfach Angst und die hinderte mich daran rational zu denken. Er schaffte es sogar mich zum schmunzeln zu bringen als er von dem neuen Hobby sprach. "Hobby,...das ich nicht lache. Sag bloß du siehst das als Hobby an", grinste ich schief und seufzte während ich ihm zuhörte. 
Irgendwann gingen mir seine Überredungen dann aber auch auf die Nerven. "Ja ist ja schon gut jetzt...ich habs kapiert", meckerte ich leicht lachend und schüttelte nur den Kopf. Ich blieb stehen und sah Josh an. "Wir fliegen, aber nur wir beide und dann wenn kein anderer zuschauen kann ja?", forderte ich und sah ihn ernst an. "Und noch was. Ich will nie wieder was von Thestralen oder so nem Schwachsinn hören. Nicht zu fliegen wäre schlimm genug aber sollte ich etwas Wildhüter werden nur um wieder fliegen zu können? Nichts gegen Hagrid aber ein Leben in einer Hütte mit einem sabbernden Hund war nun wirklich nicht das Leben das ich mich für mich...und für Dawn vorstellte. Allgemein wusste ich mittlerweile nicht mehr wo es mit meinem Leben hin gehen sollte. Früher hatte ich immer davon geträumt Profi-Quidditchspieler zu werden aber selbst wenn ich wieder fliegen können würde dann wohl nie wieder auf diesem Niveau. "Deal?", fragte ich und hielt ihm meine Hand hin um abzuklatschen. 

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